Nicht jeder Arbeitsplatz ist ein steriles Büro mit Papier, Druckern und Computern. Obwohl, um Computer geht es auch in folgendem Bericht. Zumindest am Rande. Denn wer in einem Tonstudio auf einem USB-Controller oder einem MIDI-Keyboard spielen möchte, braucht auch einen Soundgenerator. Das geschieht meistens mit Hilfe einer DAW, einer Digital Audio Workstation (Audiosoftware), am Computer. Theoretisch ist aber auch eine Verbindung mit Tablets oder Smartphones möglich. Der Fokus in diesem Bericht liegt also nicht auf Utensilien für das klassische Büro, sondern für kreative Arbeiten im Soundstudio. Wir haben in unserem MIDI-Keyboard Vergleich beliebte und hochwertige Controller herangezogen und beurteilt, was die wichtigsten Funktionen und Merkmale besagter Geräte sind. Wie der Titel des Artikels bereits zeigt, stehen sich hier ausschließlich USB- und MIDI-Keyboards bzw. Masterkeyboards gegenüber, keine Stage-Pianos oder herkömmliche Keyboards mit eigenständiger Tonausgabe. Dieser Ratgeber ist ein einführender Artikel und als Hilfestellung für kleine Heimstudios, Audio-Freelancer oder Musikinteressierte gedacht, die mehr aus ihrem Hobby machen möchten. Hier die Übersicht zu unserem MIDI-Controller Vergleich.
Um einen MIDI-Keyboard Controller möglichst gut bespielen und einsetzen zu können, ist es wichtig, auf mehrere Eigenschaften zu achten. Denn aus qualitativer Sicht gehen die Klavier-ähnlichen Geräte stark auseinander. Während spottbillige Produkte die untere Preisklasse darstellen, gibt es nach oben klare Grenzen. So sind diverse, deutlich eingeschränkte Controller bereits ab 30€ erhältlich. Zwar sind diese nicht immer unbrauchbar, jedoch meist für einen ganz bestimmten, kleinen Nischeneinsatzzweck gedacht oder entsprechend minimalistisch konzipiert. Hierbei sprechen wir aber eher von kleinen Helfern, als von ernsthafter Studioausrüstung. Jene MIDI-Keyboards, die sich im Bereich von 70€ bis 140€ bewegen, sind meist Einsteigermodelle. Diese können brauchbar sein, sorgen aber auch manchmal für nervenaufreibende Momente. Wir raten daher zu Geräten mit einem Preis von 150€ aufwärts. Wie bereits erwähnt gibt es aber aus unserer Sicht nach oben hin eine klare Grenze des guten Geschmacks. Denn MIDI-Keyboards, die ohne erkennbaren Mehrwert eine Schwelle von 400€ bis 450€ übersteigen, erscheinen wenig sinnvoll. Die richtige Antwort liegt also irgendwo dazwischen.
Manche Hersteller, so auch Native Instruments, bieten ein Modell in mehreren Größen und Funktionsumfängen an. Hier das Komplete Kontrol A25 als Alternative zum A49 und A61.
Aus qualitativer Sicht ist man in diesem preislichen Mittelmaß gut beraten. Die Tasten fühlen sich hochwertig an, sind in der Regel gewichtet oder semigewichtet, was das Spielgefühl verbessert und die Anzahl an Optionen steigt gegenüber Billigmodellen. Besonders ersteres, nämlich das Gefühl und der notwendige Druck beim Pressen der Klaviatur kann ein entscheidender Faktor sein. Während Anfänger es unter Umständen nicht hinterfragen, weiß ein Kenner sofort, dass sich die Art, wie die Tasten gedrückt werden müssen, die Spielweise stark beeinflussen kann. So wirkt sich das auf länger gehaltene Töne aus, erzeugt Unterschiede bei der Stärke und der damit einhergehenden Lautstärke der Noten und beeinflusst die Leichtläufigkeit, mit der gespielt werden kann. Wechselt man von einem Billiggerät zu einem Markenprodukt von Native Instruments, Akai oder Roland, ist der Unterschied meist groß.
Worauf wir im MIDI-Controller Keyboard Test geachtet haben, ist die Integration der einzelnen Produkte in Softwareprodukte. Während wir einleitend darauf hingewiesen haben, dass ein USB-Keyboard praktisch mit jedem System und jeder DAW verknüpfbar ist, trifft das nicht auf alle Einzelfunktionen zu. MIDI-Signale können jederzeit ausgetauscht werden, was es ermöglicht, Melodien einzuspielen oder einfach herumzuklimpern. Erweiterte Funktionen wie das Starten und Stoppen des DAW-Projekts, das Anlegen neuer Spuren direkt über den MIDI-Controller, das Löschen diverser Inhalte, Loops eigenständig zu erstellen, automatisch vorprogrammierte Fader und Mixer-Levels zu manipulieren und viele weitere Optionen sind nicht selbstverständlich. Hier sind vor allem jene Hersteller im Vorteil, die eine ganzheitliche Lösung zwischen Hardware und Software anbieten. Aus diesem Grund sind besonders Native Instruments, Akai und Steinberg positiv hervorzuheben. Während Native Instruments sogar mehrere Integrationsmöglichkeiten in Form der Maschine-Software, aber auch bei Komplete Kontrol sowie einem großen Audio-Plugin-Angebot bietet, ist Akai gut vernetzt und sowohl mit den hauseigenen MPC-Tools, als auch externer Software wie Ghost kompatibel. Steinberg ist als Hersteller von Audio-Hardware wie beispielsweise Audio-Interfaces und gleichzeitig der Entwicklung der DAW Cubase ebenfalls gut gewappnet. Wie wir aber bereits vor dem MIDI-Controller Test wussten, verlassen sich die meisten Hersteller von Hardware oder Software auf einen Partner aus der jeweils anderen Sektion. Übrigens: Einige der genannten Anbieter stellen zusätzlich zu den vorgestellten Produkten weitere, oftmals noch mächtigere Produkte zur Verfügung. Dazu zählt beispielsweise das Komplete Kontrol S49 MK2, das mit nahtloser Komplete- und Maschine-Software-Integration ein grandioses Keyboard darstellt.
Ein kleines Akai MIDI-Keyboard
Ein weiterer Aspekt, den wir im MIDI-Controller Keyboard Vergleich unter die Lupe genommen haben, ist die Möglichkeit, das elektronische Instrument für erweiterte Zwecke einzusetzen. Hier stellt sich natürlich die Frage was man möchte, und welche Erwartungen man an das Gerät hat. Wie wir im MIDI-Keyboard Test gesehen haben, gibt es äußerst simpel gebaute Geräte. Andere hingegen setzen auf Funktionalität und bieten eine große Ladung an Optionen. Möchte man einfach eine Klaviatur am Computer anschließen um Noten einzuspielen, gibt es günstige Optionen. Ein Beispiel dafür ist die Korg microkey-Serie. Diese beschränkt sich auf das nötigste, nämlich 61 Tasten, je ein Pitch-Bend und Modultion-Rad sowie eine Steuerung für die Oktave, in der man spielen möchte. Damit ist aber auch schon Schluss. Alles weitere muss am Computer, in der DAW oder dem verknüpften Synthesizer-Plugin eingestellt werden. Möchte man mehr über die Hardware des MIDI-Keyboard Controllers machen, ist ein größeres Gerät notwendig. Hier bieten Native Instruments, Akai und M-Audio Abhilfe. Mit zusätzlichen Drum-Pads, mehreren Dreh-Knöpfen oder frei programmierbaren Fadern stehen allerhand Optionen zur Auswahl. In jedem Fall bieten die Geräte aber eine Verbesserung im Arbeitsprozess, da weniger Griffe zu Maus und Tastatur notwendig sind.
Größe und Gewicht der Geräte spielten in unserem MIDI-Keyboard Vergleich kaum eine Rolle. Schließlich ist es wichtig, was das Gerät kann. Ob es dabei 10cm länger oder kürzer als ein anderes ist, sollte relativ belanglos sein. Was natürlich einen Unterschied macht ist die Anzahl der Tasten. Ein 61-Tasten-Keyboard ist deutlich kürzer als eines mit 88 Tasten. Die gängigen Zahlen dafür lauten 49, 61 und 88. Es gibt manche DAW-Keyboards oder Masterkeyboards, die andere Tastenanzahlen aufweisen. Das sind aber eher Ausnahmen. Der Einfachheit halber empfehlen wir ein Keyboard, das keine separate Stromversorgung benötigt. Die meisten Geräte werden direkt über USB versorgt. Da ein USB-Keyboard die MIDI-Signale nur weiterleitet und selbst keinen Lautsprecher besitzt, ist der Stromverbrauch minimal. Aus diesem Grund haben wir im MIDI- und Masterkeyboard Test auch alle verfügbaren Geräte an ein Smartphone und ein Tablet angeschlossen. Das Ergebnis war bei fast allen Produkten großartig. Besonders bei Tablets ist nicht mit Latenzproblemen zu rechnen. Software wie FL Studio Mobile oder auch kostenlose Alternativen wie Fluid Synth MIDI Synthesizer gibt es zuhauf. Um die Auswahl an Klängen am mobilen Gerät zu steigern gibt es online viele unterschiedliche und frei verfügbare Sound Fonts.
Möchte man seinen MIDI-Controller später erweitern, ist es vor dem Kauf wichtig, auf etwaige Anschlüsse und Schnittstellen zu achten. Viele, aber nicht alle USB-Keyboards unterstützen externe Fußpedale. Diese dienen wie auch bei einem echten Piano dazu, Töne länger zu halten, ihnen ein Echo zu verleihen (Reverb) oder den Klang zu dämpfen. Obwohl wir in diesem MIDI-Keyboard Test meist wörtlich MIDI-Keyboards erwähnen, sind wie bereits einleitend genannt auch USB-Keyboards inbegriffen eine sehr ähnliche und zeitgemäße Ausprägung von Studio-Controllern. Ist es bei der Anschaffung eines solchen DAW Keyboards wichtig, dass ein separater MIDI-Anschuss vorhanden ist, sollte das im Vorfeld kurz geprüft werden. Wir haben es in unserer Übersicht zum MIDI-Keyboard Vergleich klar dargestellt. Davon abgesehen sollte man auch einen Blick auf das mitgelieferte Zubehör werfen. Hier gibt es jedoch nur selten Probleme, da fast alle Hersteller notwendige Kabel und Adapter mitliefern.
Um sich nun wirklich für ein konkretes MIDI-Keyboard bzw. einen USB-Controller entscheiden zu können, kommt es auf mehrere Punkte an. Diese müssen nach subjektivem Nutzen und persönlichen Bedürfnissen abgeschätzt werden. Bei näheren Fragen dazu geben wir gerne Auskunft und helfen bei der Entscheidung.
Zuletzt aktualisiert: 14.08.2022. Affiliate Links & Bilder der Amazon Product Advertising API.
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